Nachdem wir uns entschieden hatten, Deutschland zu verlassen, war klar: unsere Sachen müssen weg!
Nicht nur, weil wir sie sowieso nicht mit auf Weltreise nehmen können, sondern auch, um uns generell mal von dem ganzen materiellen Ballast zu befreien!
Schon krass, in welcher Zeit wir leben. Das Haus über und über VOLL mit Krempel. Komfort, an den wir uns einerseits klammern und der andererseits total wertlos ist. Wir stecken einen großen Teil unseres Geldes in „Sachen“. Glücklich und zufrieden machen sie aber offensichtlich nicht.
Uns ging es da ähnlich. Und deshalb haben wir uns auch irgendwie darauf gefreut, alle Sachen herzugeben und uns wirklich auf das Nötigste zu reduzieren.
Das Ziel war: unser Hab und Gut in DREI Koffern.
Na gut… am Ende wurden doch noch ein paar Kisten eingelagert… aber dazu später mehr.
Hier habe ich dir mal zusammengefasst, wie wir bei der Haushaltsauflösung vorgegangen sind:
Familien & Freunde fragen
Das erste, was wir gemacht haben, war, unsere Liebsten zu fragen. Jeder, der uns besucht hat, bekam Möbel, Deko und Küchenutensilien angeboten. Das war uns natürlich am liebsten. In diesem Fall ging es uns auch nicht darum, die Sachen zu Geld zu machen. Wir haben sie entweder verschenkt oder für einen symbolischen Betrag auf „Spendenbasis“ weitergegeben.
WhatsApp Status & Insta Story
Wir stellten fest, dass das System „schau dich um und nimm mit was du brauchst“ nicht so gut funktioniert hat. Das war gerade am Anfang zu viel. Zu unübersichtlich und unklar, was denn jetzt tatsächlich zu haben ist.
Wir wurden also konkreter. Wir haben angefangen auszumisten und zu sortieren. Was muss entsorgt werden, was kann weitergegeben werden.
Ich habe die Artikel (insbesondere Deko und Küchensachen) einzeln abfotografiert und auf einen Schlag in meinen WhatsApp Status gehauen. Und siehe da, innerhalb eines Tages haben richtig viele Gegenstände einen neuen Besitzer gefunden.
eBay Kleinanzeigen
Was wir noch als „wertvoll“ eingestuft hatten, haben wir bei eBay Kleinanzeigen inseriert. Das waren vor allem die größeren Sachen wie Fernseher, Fahrräder, Kleiderschrank, Kühlschrank, Spielekonsole,…
Wir wollten auf keinen Fall die kleinen „10€ Artikel“ inserieren. Da lohnt sich der Aufwand an Zeit und Nerven im Verhältnis zum Ergebnis einfach nicht. Bis die Sachen fotografiert sind, alles eingegeben und hochgeladen ist, die „was ist letzte Preis“ Anfragen beantwortet sind, die Termine koordiniert sind (die dann oft doch nicht eingehalten werden),… unsere Stunde an Lebenszeit die das frisst ist da mehr wert als 10€.
Aber selbst die großen wirklich guten Sachen mussten wir echt verscherbeln und extrem vom Preis runter gehen. Dennoch hat es insgesamt unsere Reisekasse etwas aufgefüllt.
„Zu verschenken“-Gruppen
Facebook bietet jede Menge private und öffentliche Gruppen, die zum Tausch, Verkauf oder zum Verschenken von Sachen eröffnet wurden. Die Gruppen sind meistens regional, das heißt, du kannst einfach nach einer „zu verschenken Gruppe“ in deinem Ort suchen. Somit ist das mit der Abholung auch schnell und unkompliziert möglich.
Dort habe ich dann die Dinge eingestellt, die nach den Posts in WhatsApp und Instagram noch übrig waren.
Spenden
Wir haben einen Freund, der in einem Kinder- und Jugendheim arbeitet. Die sind immer auf Spenden angewiesen, um ihre Wohngruppen einzurichten.
Ihm haben wir einige Schränke, unser Sofa, DVDs, Bücher und Küchenutensilien gespendet.
Sicherlich hätten wir für das ein oder andere Teil auch noch Geld bekommen können, aber hey… wir machen da nicht rum wegen 100€ die es vielleicht oder vielleicht auch nicht noch gebracht hätte. Und wenn man sieht, wie sich andere über deine Sachen freuen, dann freut man sich einfach mit.
Flohmarkt
Bei uns im Ort gibt es eine Frau, die Flohmarktartikel als Spende entgegennimmt. Sie versucht die Sachen dann zu verkaufen und spendet den Erlös an Tierschutzorganisationen.
Sie hat uns recht schnell kontaktiert und gesagt, dass sie uns alles abnimmt, was übrig bleibt. Und das waren dann tatsächlich einige Kisten. Deko, Bettwäsche, Küchenutensilien und Co.
Schrott
Bei einigen Sachen war ich radikal. Was mir beim aufräumen mancher Schränke in die Hände gefallen ist und ich mich schon gar nicht mehr erinnern konnte, dass wir sowas hatten, hab ich in nen Müllsack gepackt.
Vor allem solche Schränke wie in Bad und Küche, wo du Neues immer vor die „alten“ Sachen stellst… da häuft sich so einiges an. Auch im Keller sind wir so vorgegangen.
Wir haben 3 Jahre in der Wohnung gewohnt. Die meisten Sachen, die im Keller standen, haben wir die kompletten drei Jahre über nicht einmal gebraucht. Also hieß es bei jedem Gegenstand: verkaufen? Verschenken? Wegwerfen?
So haben wir die Sachen dann sortiert und entweder zum Sperrmüll gebracht oder eben noch auf den verschiedenen Portalen inseriert.
Einlagern
Ein paar Dinge wollten wir aber auf jeden Fall behalten. Sowas wie Fotobücher oder ganz persönliche Erinnerungsstücke wollten wir weder wegwerfen noch hergeben. Dinge, die wir zu bestimmten Anlässen geschenkt bekommen haben, Briefe, Bilder, Andenken,… Die haben wir alle in eine Kiste gepackt.
Genauso haben wir uns nicht von ALLEN Klamotten getrennt, die wir jetzt nicht mit auf die Reise genommen haben.
Ich habe noch ein paar festliche Kleider, Winterklamotten, Schuhe und Taschen in Kisten verpackt. Wir werden sicherlich mal zu Besuch nach Deutschland kommen und je nach Jahreszeit werden wir auch wärmere Kleidung brauchen. Genauso habe ich Theos Babykleidung aufgehoben (vielleicht gibts ja irgendwann noch ein Geschwisterchen 😉 )
Zu dritt haben wir so noch 5 Kisten mit diesen Sachen gefüllt.
Wenn du wissen möchtest, was wir alles auf die Reise mitgenommen haben und worauf wir auf keinen Fall verzichten wollten, dann schau unbedingt in diesen Blogbeitrag rein.
Viele Grüße
Nadja, Henning & Theo